Der Super Mario Bros. Film
Kurzweilige Unterhaltung für Super-Mario-Fans, Nostalgiker und junge Zuschauer
Nintendos Kultklassiker „Super Mario Bros.“ aus dem Jahr 1985 ist eines der einflussreichsten und meistverkauften Videospiele aller Zeiten. In dem Game geht es um den Klempner Mario, der durch verschiedene Level läuft und springt, um Prinzessin Peach aus den Händen des bösen Bowser zu retten. „Super Mario Bros.“ hat nicht nur die Videospielindustrie, sondern auch die Popkultur maßgeblich beeinflusst. Die Musik, die Figuren und die Welt von Mario sind weltweit ein Phänomen. Das ist auch im Jahr 2023 noch so! 30 Jahre nach dem bitteren Realfilm-Flop „Super Mario Bros.“ mit Bob Hoskins und John Leguizamo versucht sich die „Minions“-Erfolgsschmiede Illumination an einer Wiederbelebung des Mythos – und landet damit einen gigantischen kommerziellen Erfolg, den wahrscheinlich selbst die produzierenden Universal Studios nicht für möglich gehalten hätten. „Der Super Mario Bros. Film“ ist eine temporeiche, knallbunte Animationskomödie voller liebevoller Details aus dem Super Mario-Universum – Fanservice pur, visuell auf der Höhe der Zeit. Nur die etwas chaotische und sprunghafte Story kann dem hohen Niveau der Produktion nicht ganz standhalten.
Die italienischstämmigen Brüder Mario (Stimme: Leonhard Mahlich) und Luigi (Stimme: Gerrit Schmidt-Foß) haben gerade ihren eigenen Klempnerladen in Brooklyn eröffnet und warten auf Kundschaft. Ein TV-Werbespot soll helfen, doch die Resonanz ist zunächst verhalten. Als die beiden von der Überschwemmung Brooklyns hören, machen sie sich sofort auf den Weg, um zu helfen. Dabei werden die Brüder in eine mysteriöse Röhre gesaugt und in eine andere Dimension geschleudert. Mario kommt im Pilzkönigreich von Prinzessin Peach (Stimme: Dalia Mya Schmidt-Foß) wieder heraus, während Luigi im Dunkelreich landet, wo der böse Bowser (Stimme: Tobias Meister) herrscht. Um Bowser zu besiegen, will sich Peach mit dem Dschungelkönigreich von King Cranky Kong (Stimme: Bernhard Völger) verbünden. An ihrer Seite: Mario, der seine Geschicklichkeit im Hindernisparcours von Prinzessin Peach unter Beweis gestellt hat. Er will für seinen Bruder kämpfen.

Hollywood-Flop vergraulte Nintendo jahrzehntelang
Der erste Versuch Hollywoods, den berühmtesten Klempner der Welt auf die große Leinwand zu bringen, scheiterte 1993 mit „Super Mario Bros.“ so krachend und demütigend, dass sich Nintendo jahrzehntelang weigerte, sein geistiges Eigentum für weitere Verfilmungen freizugeben. Der exzellente Ruf des Animationsstudios Illumination, das mit den „Minions“- und „Ich – Einfach unverbesserlich“-Filmen überragende Erfolge feierte, gab offenbar den Ausschlag, sich noch einmal am „Super Mario“-Stoff versuchen zu dürfen. Die Animationskünstler um die Regisseure Aaron Horvath („Teen Titans GO! To The Movies“) und Michael Jelenic zahlen das Vertrauen zurück. Denn ihre kindgerechte Animationskomödie respektiert das Erbe von Super Mario in jedem einzelnen Bild.
Ein visuelles Nostalgiefest mit Storyschwächen
Visuell ist „Der Super Mario Bros. Film“ ein echtes Spektakel. Die Welt von Super Mario Bros. wurde wunderschön in Szene gesetzt und die zahlreichen Anspielungen auf die Videospielreihe sorgen für viele nostalgische Momente, dennoch besitzt der Film eine eigenständige Ästhetik. Auch die Actionszenen sind dynamisch und gut choreographiert. Es herrscht eine abenteuerliche Atmosphäre. Die Kreaturen und Monster, die für den Film erschaffen wurden, sind liebevoll gestaltet und der Witz, dass der Oberbösewicht Bowser schwer in Prinzessin Peach verliebt ist, bringt eine wohltuende Besonderheit in die ansonsten eher generisch konstruierte Geschichte. Der Plot folgt zwar grob der Handlung des Videospiels, fügt aber einige überraschende Elemente hinzu. Der Film erweitert die Geschichte um eine Art alternative Welt, in der die Handlung spielt, was dem Ganzen mehr Tiefe und Relevanz verleiht. Das führt aber auch dazu, dass die Geschichte oft chaotisch und überladen wirkt. Die Handlung springt zwischen verschiedenen Figuren und Schauplätzen hin und her und lässt einige Fragen offen.

Dieser Malus wird durch die sympathischen Heldenfiguren wieder ausgeglichen. Denn auch wenn Super Mario etwas trottelig gezeichnet ist, so ist er doch der Macher des Films, der die Szenerie dynamisch vorantreibt, während sein ängstlicher Bruder Luigu als Opfer gerettet werden muss. Prinzessin Peach ist eine moderne, starke und selbstbewusste Heldin, die hier dem Zeitgeist voll entsprechend dem Stereotyp der in Not geratenen Frau entgegentritt.
Fazit: Im zweiten Anlauf erobert Super Mario doch noch Hollywood. Dank der Animationskünstler von Illumination ist „Der Super Mario Bros. Film“ trotz einiger Storydefizite ein erstklassig produziertes, kurzweiliges Familienvergnügen, das Super Mario-Fans, Nostalgiker und junge Zuschauer gleichermaßen anspricht.
Deutscher Kinostart von „Der Super Mario Bros. Film“: 6. April 2023.
Wertung | 3 |
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Produktionsland | USA/Japan 2023 |
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