Das Jahr 2023 hat eine beeindruckende Vielfalt an Filmen hervorgebracht, war aber auch gekennzeichnet von aus dem Ruder gelaufenen Budgets. KINO-TOTAL.net beleuchtet in diesem Feature, welche Filme an den Kinokassen weltweit am profitabelsten waren und den meisten Gewinn erwirtschaftet haben.
Nach der Liste der „10 größten weltweiten Kinoflops 2023“ folgt nun der Blick auf die Sonnenseite der Kinokassen. In der Top Ten der profitabelsten Filme des Jahres finden sich vier Originalstoffe und „nur“ sechs Franchise-Filme. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr schaffte es kein einziger Originalfilm unter die zehn erfolgreichsten Filme des Jahres. Doch 2023 ist das Jahr, in dem „Barbenheimer“ auf allen Ebenen triumphiert. Greta Gerwig marschierte mit ihrer schrillen Fantasy-Satire „Barbie“ voran und Christopher Nolan feierte mit seinem dreistündigen Dialog-Epos „Oppenheimer“ sensationelle Erfolge. Kurioserweise starteten „Barbie“ und „Oppenheimer“ weltweit am selben Tag. Doch anstatt sich darüber zu ärgern, feierten beide Studios, Warner Bros. und Universal, trotz aller Konkurrenz, dass zwei so charismatische Filme an einem Tag in die Kinos kamen. Was das Rentabilität betrifft, ist „Barbie“ die Nummer 2 des Jahres und „Oppenheimer“ die Nummer 3.
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90er-Jahre-Flop „Super Mario“ wird als Neuverfilmung zum Mega-Blockbuster
Nur der überraschende Mega-Erfolg von „Der Super Mario Bros. Film“ übertraf die Konkurrenz. Zwar spielte die Neuverfilmung des Videospielstoffs mit weltweit 1,36 Milliarden Dollar etwas weniger ein als „Barbie“ (1,44 Milliarden Dollar), kostete aber mit 100 Millionen Dollar auch weniger, so dass am Ende etwas mehr reiner Gewinn übrigblieb. Denn in dieser Liste geht es um den Gewinn, nicht um den Umsatz! Eine Faustregel besagt, dass ein Film im Kino etwa das Doppelte seiner Produktionskosten einspielen muss, um profitabel zu sein. Das Marketing muss bezahlt werden, außerdem geht ein etwa die Hälfte der Ticketeinnahmen an die Kinos.
Die 10 profitabelsten Kinofilme des Jahres 2023
1. Der Super Mario Bros. Film |
Kinoverleiher: Universal |
Weltweites Einspielergebnis: 1,36 Milliarden Dollar |
Budget: 100 Millionen Dollar |
Break Even: 200 Millionen Dollar |
Gewinn: 1,16 Milliarden Dollar |
Was für eine Wiedergeburt an den Kinokassen: Nachdem die erste Verfilmung des Videospiels 1993 kläglich gescheitert war, erwies sich die Animationsvariante „Der Super Mario Bros. Film“ als Megaseller an den Kinokassen. Am Ende blieben 1,16 Milliarden Dollar Gewinn für die Universal übrig. Damit wurden Studio-Flops wie „Renfield“ oder „Die letzte Fahrt der Demeter“ locker wettgemacht.
2. Barbie |
Kinoverleiher: Warner Bros. |
Weltweites Einspielergebnis: 1,44 Milliarden Dollar |
Budget: 145 Millionen Dollar |
Break Even: 290 Millionen Dollar |
Gewinn: 1,15 Milliarden Dollar |
Es war eine riskante Wette, die Warner Bros. mit „Barbie“ einging, denn das Budget war mit 145 Millionen Dollar kein Pappenstiel – und ein Erfolg schien keineswegs garantiert. Doch der Mut zahlte sich aus, denn am Ende erwirtschaftete der Hype-Film ein Plus von 1,15 Milliarden Dollar ein.

3. Oppenheimer |
Kinoverleiher: Universal |
Weltweites Einspielergebnis: 950,2 Millionen Dollar |
Budget: 100 Millionen Dollar |
Break Even: 200 Millionen Dollar |
Gewinn: 750,2 Millionen Dollar |
Christopher Nolans brillantes dialoglastiges Biografie-Drama „Oppenheimer“ erzählt die faszinierende Geschichte eines Wissenschaftsgenies und sprengte die Erwartungen. Mit einem Einspielergebnis von 747,0 Millionen Dollar war der Film ein Riesenerfolg für einen auf dem Papier schwierigen Stoff. Doch ähnlich wie bei „Barbie“ entwickelte sich auch um „Oppenheimer“ ein Hype.
4. Spider-Man: Across The Spider-Verse |
Kinoverleiher: Disney |
Weltweites Einspielergebnis: 690,5 Millionen Dollar |
Budget: 100 Millionen Dollar |
Break Even: 200 Millionen Dollar |
Gewinn: 490,5 Millionen Dollar |
Die Animationsfortsetzung „Spider-Man: Across The Spider-Verse“ begeisterte Spinnenfans auf der ganzen Welt. Der Film profitierte auch von einem überschaubaren Blockbuster-Budget von 100 Millionen Dollar, so dass die hohen Einnahmen mit einem Gewinn von 490 Millionen Dollar vergoldet wurden.
5. Guardians Of The Galaxy Volume 3 |
Kinoverleiher: Disney |
Weltweites Einspielergebnis: 845,6 Millionen Dollar |
Budget: 250 Millionen Dollar |
Break Even: 500 Millionen Dollar |
Gewinn: 345,6 Millionen Dollar |
Erstaunlich viele Megaproduktionen sind 2023 gescheitert, aber „Guardians Of The Galaxy Volume 3“ hat geliefert. Marvels abenteuerlustige Guardians kehrten im dritten Teil zurück und führten den Film zu 345,6 Millionen Dollar Gewinn, was angesichts eines Budgets von 250 Millionen Dollar und einem Break Even von 500 Millionen Dollar beachtlich ist.

6. John Wick: Kapitel 4 |
Kinoverleiher: Lionsgate |
Weltweites Einspielergebnis: 440,2 Millionen Dollar |
Budget: 100 Millionen Dollar |
Break Even: 200 Millionen Dollar |
Gewinn: 240,2 Millionen Dollar |
In knapp zehn Jahren hat sich die „John Wick“-Reihe mit Keanu Reeves vom kleinen Rache-Actioner zum potenten Blockbuster entwickelt. „John Wick: Kapitel 4“ erwirtschaftete 240,2 Millionen Dollar Gewinn.
7. Five Nights At Freddy’s |
Kinoverleiher: Universal Pictures |
Weltweites Einspielergebnis: 277,3 Millionen Dollar |
Budget: 20 Millionen Dollar |
Break Even: 20 Millionen Dollar |
Gewinn: 237,3 Millionen Dollar |
„Five Nights At Freddy’s“ legte in den USA mit 80 Millionen Dollar am ersten Wochenende einen Sensationsstart hin – und fiel dann am Box Office quasi in sich zusammen, weil die Horror-Videospielverfilmung die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Am Ende bleibt weltweit dennoch ein massiver Hit. Allerdings wäre bei einem wirklich guten Film hier noch viel mehr möglich gewesen.
8. Sound Of Freedom |
Kinoverleiher: Angel Pictures |
Weltweites Einspielergebnis: 247,8 Millionen Dollar |
Budget: 14,5 Millionen Dollar |
Break Even: 29 Millionen Dollar |
Gewinn: 218,8 Millionen Dollar |
„Sound Of Freedom“ ist eine der größten Erfolgsgeschichten des Jahres, denn der nur 14,5 Millionen Dollar teure Kindesentführungsthriller lag jahrelang in Hollywoods Giftschrank. Dabei dreht sich die Kontroverse um mögliche QAnon-Verschwörungstheorien mehr um die Vermarktung als um den Film selbst. Vor allem in Nordamerika war „Sound Of Freedom“ ein Megahit (Einnahmen: 184,0 Millionen Dollar), weltweit blieben 213,6 Millionen Dollar Gewinn übrig.

9. Taylor Swift: The Eras Tour |
Kinoverleiher: AMC |
Weltweites Einspielergebnis: 246,6 Millionen Dollar |
Budget: 15 Millionen Dollar |
Break Even: 30 Millionen Dollar |
Gewinn: 216,6 Millionen Dollar |
Ein Sonderfall ist der von Taylor Swift selbst produzierte Konzertfilm „The Eras Tour“. Der Musik-Superstar hat kein großes Studio eingeschaltet, sondern direkt mit dem amerikanischen Kinogiganten AMC einen Vertrag abgeschlossen. Swift teilt sich 57 Prozent der Einnahmen mit AMC, die restlichen 47 Prozent gehen an die Kinos, die „Taylor Swift: The Eras Tour“ zeigen. Der für nur 15 Millionen Dollar teure Eventfilm spielte bereits 173,4 Millionen Dollar reinen Gewinn ein.
10. The Nun II |
Kinoverleiher: Warner Bros. |
Weltweites Einspielergebnis: 268,1 Millionen Dollar |
Budget: 38 Millionen Dollar |
Break Even: 76 Millionen Dollar |
Gewinn: 192,1 Millionen Dollar |
Die Fortsetzung des Horrorfilms „The Nun“ setzt das alte Horror-Erfolgsprinzip fort: Günstig produzieren, dann braucht es keine Monster-Einnahmen, um Gewinn zu machen. Bisher stehen 189,8 Millionen Dollar zu Buche – nicht schlecht für ein qualitativ mittelmäßiges Franchise.