Besonders während und nach der Corona-Pandemie explodier(t)en in Hollywood die Budgets für Mega-Blockbuster. Das hat zur Folge, dass einer der meisterwarteten Filme des Jahres, „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, Geld verlieren könnte, weil er einfach zu teuer ist.
Seit Disney 2012 Lucasfilm für mehr als vier Milliarden Dollar gekauft hat, haben die Verantwortlichen hart daran gearbeitet, Harrison Ford für einen letzten Auftritt als Indiana Jones zu gewinnen. Es hat länger gedauert als erwartet, aber „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ soll Ende Juni als einer der potenziell größten Blockbuster dieses Sommers in die Kinos kommen. Die Frage ist: Wird dieser Film der Hollywood-Ikone am Box Office einen würdigen Abschied bereiten? Erste Prognosen deuten laut „Slashfilm“ darauf hin, dass dies nicht der Fall sein wird. Selbst im besten Fall wird der „Indiana Jones 5“ wohl nicht genug Geld einspielen, um ein Erfolg zu werden.
Start von „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ wird hinter Teil 4 prognostiziert
Nach den neuesten Schätzungen von „Box Office Pro“ wird der fünfte „Indiana Jones“-Film am Eröffnungswochenende in Nordamerika zwischen 68 und 102 Millionen Dollar einspielen. Das ist eine große Spanne, aber die meisten Prognosen deuten darauf hin, dass der Abenteuerfilm eher zwischen 60 und 70 Millionen Dollar einspielen sollte. Wenn man bedenkt, dass „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ vor 15 Jahren mit 100,1 Millionen Dollar zum US-Start in die Kinos kam und weltweit 790 Millionen Dollar einspielte – ein Film, der von den Fans heftig kritisiert wurde -, hofft Disney sicherlich auf eine Zahl, die näher am oberen Ende der Prognosen liegt.
Leider stehen dem Abschied von Regisseur James Mangold mit der beliebten Figur von Harrison Ford viele Hindernisse im Weg. Zum ersten Mal führt Steven Spielberg („The Fabelsmans“) nicht bei einem Indy-Film Regie, und das ist kein Pappenstiel. Die bisherigen Kritiken sind eher gemischt.
Gigantisches Kosten könnte „Indiana Jones 5“ zum Verhängnis werden
Das Budget von „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ beträgt unglaubliche 300 Millionen Dollar – eine schwere Hypothek. Darin sind die Marketingkosten noch nicht enthalten. Nach Werbeausgaben dürfte Disney vor dem Start ein Minus von sehr konservativ geschätzten 400 Millionen Dollar auf dem Konto haben. Da die Kinos in der Regel etwa die Hälfte des Ticketumsatzes behalten, müssten weltweit mindestens 800 Millionen Dollar eingespielt werden, um eine Chance auf die Gewinnschwelle zu haben. Diese Zahl ist praktisch ausgeschlossen, was bedeutet, dass das Budget den Film fast sicher daran hindern wird, während seiner Kinoauswertung Gewinne zu erzielen.
Angenommen, „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ startet tatsächlich mit einem Einspielergebnis von rund 70 Millionen Dollar, was etwa 30 Prozent unter dem Einspielergebnis von „Das Königreich des Kristallschädels“ läge. Wenn wir einen ähnlichen Rückgang für das gesamte Kinoeinspielergebnis des Films annehmen, würde „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ weltweit etwa bei 550 Millionen Dollar landen. Das ist eine beachtliche Summe, und wenn der Film wie sein Vorgänger ein Budget von 185 Millionen US-Dollar gehabt hätte, könnte man ihn sogar als bescheidenen Erfolg bezeichnen.

Hollywood-Budgets außer Kontrolle
Leider sind die Budgets für Franchise-Filme außer Kontrolle geraten, was dazu führt, dass selbst große Erfolge nicht profitabel werden. So wie bei „Fast & Furious 10“, der mit einem Budget von 340 Millionen Dollar in die Kinos kam – und derzeit bei einem weltweiten Einspielergebnis von 690 Millionen Dollar steht. Das reicht noch nicht für die Gewinnschwelle.
Zugegeben, die Pandemie hat diese Budgets etwas aufgebläht, aber solche Zahlen sind einfach absurd. Einige der einnahmestärksten Filme des Jahres werden trotz hoher Einnahmen Geld verlieren, und damit wird sich Hollywood früher oder später auseinandersetzen müssen. „Indy 5“ könnte einer dieser Filme sein, der das System auf den Kopf stellt und die Studios zum Umdenken zwingt.
„Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ startet am 30. Juni 2023 in den US-Kinos, in Deutschland ist der fünfte Teil der Kultreihe bereits ab dem 29. Juni zu sehen.