Rückschlag in Hollywood: Keine Frau für Regie-Oscar nominiert

Bei den Oscar-Nominierungen, die am Dienstag (24.1.2023) in Los Angeles bekannt gegeben wurden, fehlen Filmemacherinnen wie Sarah Polley, Gina Prince-Bythewood, Maria Schrader und Charlotte Wells in der Sparte „Beste Regie“. In den vergangenen beiden Jahren wurde diese Kategorie jeweils von Frauen gewonnen, im Vorjahr von Jane Campion (für „Power Of The Dog“) und 2020 von Chloé Zhao (für „Nomadland“).

Die Kategorie „Beste Regie“ wird von den 573 aktiven Mitgliedern der Directors Branch der Academy gewählt. Nach den Nominierungen verurteilte die Organisation „Women In Film, Los Angeles“ (WIF) die Academy für den Ausschluss von Filmemacherinnen, wie „Variety“ berichtet. „Wieder einmal haben die Wähler der Academy gezeigt, dass sie die Stimmen von Frauen nicht schätzen, indem sie uns von den Nominierungen für die beste Regie ausgeschlossen haben“, hieß es in einer Erklärung. „Ein Oscar ist mehr als eine goldene Statue, er ist ein Karrierebeschleuniger, der zu mehr Arbeit und höheren Gehältern führen kann. Aus diesem Grund wird sich „WIF“ weiterhin für die Arbeit talentierter Regisseurinnen wie Sarah Polley („Women Talking“), Gina Prince-Bythewoods („The Woman King“), Maria Schrader („She Said“), Chinonye Chukwu („Till“) oder Charlotte Well („Aftersun“) einsetzen.

Nur sieben Frauen für den Regie-Oscar nominiert

In der Geschichte der Oscars wurden bisher sieben Frauen als Regisseurinnen nominiert und nur drei haben gewonnen: Kathryn Bigelow für „The Hurt Locker“ (2009), Chloé Zhao für „Nomadland“ (2020) und Jane Campion für „The Power Of The Dog“ (2021). Nominiert waren auch Lina Wertmüller für „Seven Beauties“ (1976), Campion für „The Piano“ (1993), Sofia Coppola für „Lost in Translation“ (2003), Greta Gerwig für „Lady Bird“ (2017) und Emerald Fennell für „Promising Young Woman“ (2020). Das Jahr von Fennell und Zhao war das erste, in dem mehr als eine Frau nominiert wurde.

Die diesjährigen Oscar-Nominierungen müssen als klare Enttäuschung für Frauen in der Filmindustrie gewertet werden. Dabei ist die Auswahl der Academy nur ein Symptom für das größere Problem in Hollywood, dass Frauen und Angehörige ethnischer Minderheiten in der Filmindustrie unterrepräsentiert sind. Trotz der Fortschritte in den letzten Jahren bleibt noch viel zu tun, um Vielfalt und Integration in der Filmindustrie zu fördern.

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