Das Wettbewerbsprogramm der 73. Berlinale steht. 18 Filme gehen bei dem prestigeträchtigen Festival ins Rennen um den Goldenen Bären – darunter sind auch vier deutschen Produktionen. So kehrt Margarethe von Trotta nach langer Abwesenheit in den Wettbewerb zurück.
Der künstlerische Leiter Carlo Chatrian und die Festivaldirektorin Mariette Rissenbeek haben am Montag (23.1.2023) in Berlin die 73. Ausgabe des Berlinale-Wettbewerbs vorgestellt. Es ist das vierte Jahr, in dem sie gemeinsam die Festivalleitung innehaben, und dieses Jahr von besonderer Bedeutung, da der Wettbewerb erstmals seit Beginn der Pandemie wieder in gewohnter Form stattfinden kann.
Im Jahr 2021 musste die Berlinale aufgrund der Covid-19-Pandemie ausschließlich digital stattfinden und im Sommer gab es nur eine begrenzte Anzahl von Open-Air-Vorführungen der offiziellen Auswahl. Im vergangenen Jahr stand die Berlinale noch stark unter dem Eindruck der Pandemie mit einem deutlich reduzierten Filmangebot.
Breites Programm: 19 Länder im Wettbewerb
2023 bietet das Wettbewerbsprogramm eine beeindruckende Auswahl an Filmen aus dem gesamten Spektrum filmischer Formen. Unter den 18 Wettbewerbsfilmen finden sich Animationsfilme ebenso wie Dokumentarfilme, Komödien, Melodramen, Dramen und Historienfilme. In den Filmen sind sowohl bekannte Schauspielerinnen als auch Laiendarstellerinnen zu sehen, und jeder Film hat seine eigene, unverwechselbare Stimme. Trotz der Traurigkeit, die in manchen Geschichten mitschwingt, sind die Filme eine Ode an die Schönheit der Welt.
Insgesamt konkurrieren 18 Filme aus 19 Ländern um den Goldenen und die Silbernen Bären, darunter 15 Weltpremieren. Sechs Filme wurden von Frauen inszeniert und elf Filmemacher haben bereits Filme auf der Berlinale präsentiert, davon acht im Wettbewerb. Außerdem sind drei Debütfilme im Programm vertreten.
Der deutsche Film ist erstarkt
Der deutsche Film ist im Wettbewerb wieder stark vertreten, insgesamt vier Produktionen gehen an den Start – nach nur zwei Filmen im Vorjahr. Dabei kehrt Margarethe von Trotta mit der tragischen Liebesgeschichte „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ nach 40-jähriger Pause in den Wettbewerb der Berlinale zurück. Der Thriller „Bis ans Ende der Nacht“ bedeutet für Arthouse-Regisseur Christian Hochhäuser („Unter dir die Stadt“) die erste Einladung in den Wettbewerb.
Berlinale gehört zu den Top-3-Festivals
Die Berlinale gehört neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt und die nächste Ausgabe ist vom 16. bis 26. Februar geplant, ohne Einschränkungen durch die Pandemie. US-Schauspielerin Kristen Stewart wird in diesem Jahr die Internationale Jury führen und Regisseur und Oscarpreisträger Steven Spielberg wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Die 18 Filme des Wettbewerbs:
„20.000 Especies De Abejas“ („20,000 Species Of Bees“)
von Estibaliz Urresola Solaguren | mit Sofía Otero, Patricia López Arnaiz, Ane Gabarain, Itziar Lazkano, Sara Cózar
Spanien 2023
Wettbewerb | Weltpremiere
„Bai Ta Zhi Guang“ („The Shadowless Tower“ / „Der schattenlose Turm“)
von Zhang Lu | mit Xin Baiqing, Huang Yao, Tian Zhuangzhuang, Nan Ji, Wang Hongwei
China 2022
Wettbewerb | Weltpremiere
„Bis ans Ende der Nacht“ („Till the End of the Night“)
von Christoph Hochhäusler | mit Timocin Ziegler, Thea Ehre, Michael Sideris
Deutschland 2023
Wettbewerb | Weltpremiere
„BlackBerry“
von Matt Johnson | mit Jay Baruchel, Glenn Howerton, Matt Johnson, Cary Elwes, Saul Rubinek
Kanada 2023
Wettbewerb | Weltpremiere
„Disco Boy“
von Giacomo Abbruzzese | mit Franz Rogowski, Morr Ndiaye, Laëtitia Ky, Leon Lučev
Frankreich / Italien / Polen / Belgien 2023
Wettbewerb | Weltpremiere | Debütfilm
„Le Grand Chariot“ („The Plough“)
von Philippe Garrel | mit Louis Garrel, Damien Mongin, Esther Garrel, Lena Garrel, Francine Bergé
Frankreich / Schweiz 2022
Wettbewerb | Weltpremiere
„Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ („Ingeborg Bachmann – Journey Into The Desert“)
von Margarethe von Trotta | mit Vicky Krieps, Ronald Zehrfeld, Tobias Resch, Basil Eidenbenz, Luna Wedler
Schweiz / Österreich / Deutschland / Luxemburg 2023
Wettbewerb | Weltpremiere
„Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ („Someday We’ll Tell Each Other Everything“)
von Emily Atef | mit Marlene Burow, Felix Kramer, Cedric Eich
Deutschland 2023
Wettbewerb | Weltpremiere
„Limbo“
von Ivan Sen | mit Simon Baker, Rob Collins, Natasha Wanganeen, Nicholas Hope, Mark Coe
Australien 2023
Wettbewerb | Weltpremiere
„Mal Viver“ („Bad Living“)
von João Canijo | mit Anabela Moreira, Rita Blanco, Madalena Almeida, Cleia Almeida, Vera Barreto
Portugal / Frankreich 2023
Wettbewerb | Weltpremiere
„Manodrome“
von John Trengove | mit Jesse Eisenberg, Adrien Brody, Odessa Young, Sallieu Sesay, Phil Ettinger
Großbritannien / USA 2022
Wettbewerb | Weltpremiere
„Music“
von Angela Schanelec | mit Aliocha Schneider, Agathe Bonitzer, Marisha Triantafyllidou, Agyris Xafis
Deutschland / Frankreich / Serbien 2023
Wettbewerb | Weltpremiere
„Past Lives“
von Celine Song | mit Greta Lee, Teo Yoo, John Magaro
USA 2022
Wettbewerb | Internationale Premiere | Debütfilm
„Roter Himmel“ („Afire“)
von Christian Petzold | mit Thomas Schubert, Paula Beer, Langston Uibel, Enno Trebs, Matthias Brandt
Deutschland 2023
Wettbewerb | Weltpremiere
„Sur l’Adamant“ („On the Adamant“)
von Nicolas Philibert
Frankreich / Japan 2022
Wettbewerb | Weltpremiere | Dokumentarische Form
„The Survival Of Kindness“ („Das Überleben der Freundlichkeit“)
von Rolf de Heer | mit Mwajemi Hussein, Deepthi Sharma, Darsan Sharma
Australien 2022
Wettbewerb | Internationale Premiere
„Suzume“
von Makoto Shinkai
Japan 2022
Wettbewerb | Internationale Premiere | Animation
„Tótem“
von Lila Avilés | mit Naíma Sentíes, Monserrat Marañon, Marisol Gasé, Saori Gurza, Teresita Sánchez
Mexiko / Dänemark / Frankreich 2023 Wettbewerb | Weltpremiere