So erfolgreich waren die Filme von Marc Forster

In „Ein Mann namens Otto“ spielt Superstar Tom Hanks den Titelhelden – einen mürrischen Griesgram, der durch die neue Nachbarschaft nach und nach aufblüht. In Szene gesetzt hat die Tragikomödie Regisseur Marc Forster. Wir blicken auf die Karrierezahlen des Deutsch-Schweizers.

Am 2. Februar 2023 startet „Ein Mann namens Otto“ in den deutschen Kinos. Der Film ist ein Remake des schwedischen Dramas „Ein Mann namens Ove“ (2015) von Hannes Holm, der Fredrik Backmans gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2012 adaptiert hat. Für Regisseur Marc Forster ist die mit 50 Millionen Dollar budgetierte Tragikomödie der nächste Anlauf, seine einst glanzvolle Karriere in der A-Liga Hollywoods wieder in Schwung zu bringen.

Durchbruch mit „Monster’s Ball“

Der Durchbruch gelang dem 1969 in Ulm geborenen und Anfang der 1970er Jahre mit seinen Eltern in die Schweiz ausgewanderten Marc Forster 2001 mit dem Drama „Monster’s Ball“, der Hauptdarstellerin Halle Berry einen Oscar einbrachte und mit Einnahmen von 31,3 Millionen Dollar in Nordamerika ein Indie-Hit wurde. In Deutschland lösten knapp 178.000 Menschen eine Kinokarte.

Die nächsten vier Filme Forsters waren ganz unterschiedlicher Natur. Dem märchenhaften Fantasy-Melodram „Wenn Träume fliegen lernen“ (2004) mit Johnny Depp (51,7 Millionen Dollar / 566.000 Besucher), das Forster eine Regie-Nominierung bei den Golden Globes einbrachte, folgte ironischerweise sein wahrscheinlich bester Film, der Mystery-Thriller „Stay“ (2005) mit Naomi Watts und Ryan Gosling, der sich aber an der Kinokasse mit einem Nordamerika-Einspiel von 3,6 Millionen und 31.000 Zuschauer in Deutschland als derber Flop erwies. Die skurrile Komödie „Schräger als Fiktion“ (2006) lieferte zumindest jenseits des Atlantiks mit 40,7 Millionen Dollar solide Zahlen, war in Deutschland mit 113.000 Besuchern aber kein Hit.

Brad Pitt in „World War Z“ (© Paramount Pictures)

Im Rampenlicht mit dem umstrittenen Bond-Film „Ein Quantum Trost“

Umgekehrt sah es bei dem Drama „Drachenläufer“ (2007) aus – 15,8 Millionen in den USA und Kanada, dafür aber starke 627.000 Zuschauer in Deutschland. Und dann kam James Bond! Forster lieferte mit „Ein Quantum Trost“ (2008) zwar einen erfolgreichen Bond-Film ab (168,4 Millionen Dollar / 4,74 Millionen Besucher), aber auch einen der umstrittensten – besonders Forster Schnittgewitter stand in der Kritik, weil der Action-Thriller dadurch sehr hektisch wirkte.

„Machine Gun Preacher“ (2008) mit Gerard Butler war ein Schritt zurück, nach mageren 538.000 Dollar Einnahmen in Nordamerika ging der Action-Thriller bei uns gleich in die Videotheken. Forsters problembelastetste Produktion, der apokalyptische Endzeit-Thriller „World War Z“, war trotz des gigantischen Budgets von 190 Millionen Dollar und immensen Komplikationen während der Dreharbeiten in großer Erfolg: Einnahmen von 202,4 Millionen Dollar stehen 1,38 Millionen verkauften Karten in Deutschland gegenüber. Weltweit generierte „World War Z“ starke 540 Millionen Dollar.

Schafft Forster noch einmal den großen Wurf?

Doch ausgerechnet nach diesem schwierigen Erfolg ging es für Forster bergab. Das Drama „All I See You“ (2017) fand mit eingespielten 218.000 Dollar in den USA und Kanada keinerlei Resonanz und in Deutschland verzichtete der Verleih auf einen Kinostart. Die Fantasy-Abenteuer-Komödie „Christopher Robin“ (2019) war wieder ein solider Erfolg jenseits des großen Teichs mit 99,2 Millionen Dollar Einspiel in Nordamerika, interessierte in Deutschland mit 419.000 Zuschauern aber nur bedingt ein großes Publikum trotz breiten Starts.

Mariana Treviño und Tom Hanks in „Ein Mann namens Otto“ (© Sony Pictures)

Bleibt gespannt abzuwarten, wie sich Forster neuer Film „Ein Mann namens Otto“ ab dem 2. Februar 2023 an der Kinokasse schlägt. Der zweifache Oscarpreisträger Tom Hanks in der Hauptrolle ist schon einmal ein schlagendes Argument für den Kauf einer Kinokarte.

Die erfolgreichsten Filme von Regisseur Marc Forster in Nordamerika und Deutschland:

FilmtitelBesucher in DeutschlandNordamerika-Einspiel in DollarJahr
Christopher Robin418.59599,2 Mio.2019
All I See Is YouDVD-Premiere218.0002017
World War Z1.378.223202,4 Mio.2013
Machine Gun PreacherDVD-Premiere538.0002011
Ein Quantum Trost4.739.369168,4 Mio.2008
Drachenläufer626.81015,8 Mio.2007
Schräger als Fiktion112.66140,7 Mio.2006
Stay30.6943,6 Mio.2005
Wenn Träume fliegen lernen566.23851,7 Mio.2004
Everything Put Togetherkein Start3.0002001
Monster’s Ball177.73631,3 Mio.2001
Quelle: Box Office Mojo, FFA

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